Montag, 29.April 2024
Cambrils
Mich bremst momentan die See aus, die genau daherkommt, wo ich hinwill. Und bis zu einem Meter hoch ist sie mir dann doch nicht mehr angenehm. Les Cases, der erste Hafen in Catalonia, war wie ausgestorben, kein Oficina, kein Marinero. Ich kam nicht an Land, also bin ich sofort am frühen Morgen die 31 Seemeilen um das Ebrodelta angegangen. Wieder einmal Flaute. Gut, das ist immer Wetter zum Fotografieren, doch das Delta des Ebros gibt nicht viel her.
Es ist flach wie Marschland, nur ohne Deiche.
Und die Einfahrt in den Ebro kann man nicht so leicht finden. Irgendwo dort, wo das Motorboot hereinfährt.
Der nächste Hafen war L’Ametlla de Mar, ein schöner Ort, der Hafen etwas einfach. Hier könnte man bleiben, aber das Wetter zwingt mich einmal wieder, die günstigen Verhältnisse auszunutzen. Doch auf dem Weg nach Tarragona musste ich feststellen, gegen die See von fast einem Meter komme ich nicht an. Zunächst halben Wind ging das noch, aber kurz vor dem Cab Salo drehte der Wind nördlicher und ich konnte diese Spitze nicht mehr anliegen. So bin ich dann kurzentschlossen nach Cambrils abgelaufen. Auch ein sehr schöner Ort mit einem tollen Hafen. Hier warte ich jetzt auf besseres Wetter, denn bei extremen Dauerregen muss ich nicht fahren und die See geht immer noch hoch bei null Wind.
Das kann man hier am Strand erahnen.
Und das war einen Tag, bevor das Schlechtwettergebiet mit Dauerregen eintraf. Das sieht schon ziemlich blöd aus.
Dienstag, 14. Mai 2024
Port de la Selda
Dies ist wahrscheinlich der letzte Hafen vor Frankreich, denn bis Saint-Cyprien-Plage sind es nur 17 Seemeilen. Seit 10 Tagen bin ich nicht mehr allein unterwegs, Barbara ist nach Barcelona gekommen. Von Cambrils habe ich bis Barcelona zwei Törns gebraucht und dabei den wunderschönen Ort Roda de Bara entdeckt. Es gibt sie also, die beschaulichen Plätze in Spanien
Davor gab es noch den Hafen von Torrodembarra, für den viel Werbung gemacht wird.
Der Hafen liegt wunderschön an einer Spitze,
doch der Blick auf den Ort ist nicht besonders, Strand mit Betonburgen.
Zwischen Torrodembara und Port Bara liegt ein größeres Naturschutzgebiet, alles nur grün.
Auf dem Weg nach Port Bara, ein eigenartiges Castello am Meer, integriert in die Stadt.
Im Port Bara geht man vom Steg direkt in den Wald.
Ein kleines Kap
Es gibt hier auch in den Straßen schattenspendende Bäume.
Die letzte Stecke bis Port Ginesta, dem Vororthafen von Barcelona, war etwas bewegter.
Das Meer zeigte sich anfangs noch soft bewegt, später wurde es mehr. Besonders kurz vor Port Ginesta gab es eine Strecke Felsenküste mit dem bekannten Washback-Effekt, dem Zurückschlagen der Wellen von den Felsen. Absolut nervig.
Port Ginesta liegt dicht am Flughafen von Barcelona. Man hört die Flieger ein wenig, aber nur, wenn sie von Süden, also von hier aus den Landeanflug machen und das ist nicht laut. Barbara brauchte nur knapp 20 Minuten mit dem Taxi hierher. Wir sind hier noch einige Tage geblieben, auch um Barcelona einen Besuch abzustatten. Wieder einmal eine Enttäuschung, Großstädte sollten wir meiden. Vor lauter Menschen konnte man keine Stadt erkennen, deshalb gibt es auch keine Bilder.
Der Hafen ist etwas trist, und es ist noch nichts los.
Aber die Fans von Barca bzw. Messi sind auch hier zu finden.
Das Hafenboot
Und eine schöne Strandecke direkt neben dem Hafen.
Dazu ein Café
Und ein Häuschen an der Bahnstrecke.
Nach Port Ginesta sind wir an Barcelona vorbei zum Hafen El Masnou gesegelt. Eine gute Entscheidung, denn hier ist wieder viel weniger los, wenn es auch noch ein Vorort von Barcelona ist. Die Züge fahren hier im 5-Minuten-Takt und man hat einen weiten Weg, um vom Hafen in die Stadt zu kommen. Das haben wir deshalb auch nicht gemacht, sondern sind am nächsten Morgen früh gleich weiter nach Blanes gefahren.
Dort konnten wir gut einkaufen und unsere Bestände auffüllen, aber die vielen Gassen zu erkunden, war zeitlich nicht möglich.
Immerhin fanden wir den Weg zur alten Kirche.
und runde Balkons
Entlang der Costa Brava ist zu sehen, dass hier die Felsenküste dominiert. Wir sind an den Ausläufern der Pyrenäen. In Sant Feliu haben wir einen Tag Pause eingelegt, auch um einmal wieder die Beine richtig zu nutzen.
Es gab direkt vom Hafen aus Wanderwege an der Felsenküste entlang und für Untrainierte wie uns war das ganz schön anstrengend.
Dafür gab es schöne Ausblicke
und Treppen, die an den Felsen enden.
Estratit, der nächste Hafen, war für uns der Absprung um die Ostspitze Festlandspaniens.
Ein morgendlicher Gruß in Estratit
Cadaques, sehr berühmt wegen Dali.
Dann eine schöne Waldküste
Und noch ein schönes Castello
Cab de Creus, die Ostspitze
Nackte Felsen, zwischen denen man auch durchfahren könnte. Wir navigierten lieber außen herum.
Und nun sind wir in Port de la Selva und genießen den Regentag.
Das war erst der Anfang, sieht aber schon gut aus. Der Regen bleibt hier an den Bergen hängen.
Passend zum Abschied von Spanien lud uns der nächste Tag bei Sonnenschein und Wolken, aber der falschen Windrichtung, zum Herumstreifen ein. Wir haben an diesem schönen Ort eine Menge Eindrücke gesammelt.
Schöne kleine Gassen
Spazier- und Wanderwege entlang der Küste
Grüne steile Berge
Graffiti-Kunst am Hafen
So sah es vor rund 80 Jahren aus
Die Hütte gab es wahrscheinlich auch schon
Nur dieses Fischerboot ist sicher nicht so alt, aber immerhin auch ein Oldtimer.
Und bevor sie eingeholt werden, tschüss Spanien und Katalonien.
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